Erfahrungen & Bewertungen zu Julia Hofmann
Julia Hofmann

Digitale Transformation: TOPs und FLOPs

Jahresrückblick 2021

Ich möchte Allen, die mich 2021 auf meinem Weg begleitet haben, herzlich danken. Meinen Kunden, Kollegen, aber auch meiner Familie und meinen Freunden, für die Zusammenarbeit, die Inspiration, die Unterstützung, das Feedback: Herzlichen Dank!

Mein berufliches Jahr 2021 hatte es wirklich in sich. Highlights waren für mich die Strategieworkshops, die Arbeit als OKR Master und die strategische Business Beratung mit dem Fokus Kundenorientierung und Mitarbeiterpotential. In diesem Jahresrückblick-Artikel teile ich meine persönlichen TOPs aber auch FLOPs mit Euch. Ich hoffe sie inspirieren und sind für den ein oder anderen Leser wertvolle Impulse.

Ich wünsche Euch eine besinnliche Weihnachtszeit, Gesundheit, Glück und ein paar schöne, entspannte Tage im Kreise eurer Liebsten. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2022.

Digitale Transformation - TOPs

1. Desto klarer das Ziel desto leichter die Umsetzung?

Dieses Credo ist sicher vielen von Euch bekannt. Doch geht es nicht nur darum ein klares Ziel zu formulieren, es muss auch motivierend sein. Weil die Beispiele im Business für den ein oder anderen Leser eher abstrakt sind nehme ich eines aus dem privaten Bereich. Stell dir vor Du willst 10 kg abnehmen! Hast Du dieses Ziel auch schon einmal gehabt und dann doch wieder verworfen? Oft liegt das daran, dass die Vision an sich zunächst sinnvoll erscheint unser Unterbewusstsein aber bei solch einer Formulierung einfach nicht abgeholt ist. Es fängt an zu jammern. „Ich habe Hunger“ „Warum soll ich überhaupt abnehmen“ „Gib mir endlich wieder Schokolade“. Das Verzichten kommt unserem Unterbewusstsein nicht sinnvoll vor. Es ist mit Argumenten nicht zu überzeugen, weil es vorab blockiert. Dabei helfen zwei Dinge: Stimulation des limbischen Systems durch „positive Ablenkung“ und eine emotionale Formulierung des Ziels, die auch das Unterbewusstsein direkt überzeugt: „Ich möchte attraktiver werden, denn dann habe ich eine bessere Chance auf ein Date mit meinem Schwarm!“ oder „Ich möchte gesünder leben, um nicht mehr so oft erkältet zu sein!“. Diese wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnisse kann man gut aufs Business übertragen und voilà – schon werden gesteckte Ziele etwas leichter und meist auch schneller erreicht.

2. Stärken kennen und sichtbar machen

Wir Deutschen haben es in unserer Kultur sehr kritisch zu sein. Grundsätzlich ist das aus meiner Sicht unser Erfolgsrezept, denn wer Dinge gründlich hinterfragt findet Verbesserungsansätze. Doch ein Nebeneffekt ist auch, dass wir Schwächen oft viel mehr Bedeutung geben als Stärken. Das fängt bei einem persönlich an „ich bin zu groß / klein / dick / dünn / abstehende Ohren ….“ Überträgt sich aber auch aufs Business. Oft sitze ich in Runden in denen darüber diskutiert wird was alles schlecht läuft und was alles nicht geht. Nimmt das Überhand, verliert man Motivation. Deshalb ist es wichtig auch über das Gelungene zu sprechen und zu analysieren warum es so gut gelaufen ist, wie man es auf andere Bereiche übertragen kann. Denn wenn man dem Positiven nicht genug Aufmerksamkeit schenkt kann der „Funke“ kein „Feuer“ erzeugen und was Unternehmen heute brauchen und grundsätzlich wollen ist in diesem Zusammenhang der „Flächenbrand“. Dieser kann aber nur entstehen wenn Stärken sichtbar werden und jeder Einzelne die Fackel hochhält. Eine Erkenntnis die in der Umsetzung wirklich effektiv war: Stärken sichtbar machen, um Motivation zu steigern.

3. Digitale Hebel nutzen

Ich hatte dieses Jahr ein tolles Projekt, bei dem es darum ging Datenanalysen stärker in die operativen Unternehmensentscheidungen einzubeziehen. Das Projekt fing in einem unmotivierten Team an und hörte in einer Challenge auf, bei der auf Datenanalysen quasi Rock n Roll getanzt wurde. Was haben wir gemacht? Analysen wurden regelmäßig betrachten, um Behauptungen in den Raum zu werfen, die in den nächsten 4 Wochen stärker beobachtet wurden. Wurde die aufgestellte Theorie bestätigt, wurde das Business darauf ausgerichtet. Fazit: Diese Vorgehensweise bringt enorm viel und versetzt das Team in den Driver Seat.

Digitale Transformation - FLOPs

1. Sensitiver, digitaler Impulsvortrag

Eine Grenze des digitalen habe ich bei einem meiner Impulsvorträge festgestellt. Es ist ein intensiver Vortrag bei dem es für mich als Vortragende ganz besonders wichtig ist meine Teilnehmer zu beobachten, um auf die Reaktionen direkt eingehen zu können. Kopf schütteln, fragende Blicke, Zustimmung … all das ist hier entscheidend aufzunehmen und gut darauf einzugehen. Doch wenn man digital etwas vorträgt, ist man auch angehalten in die Kamera zu schauen. Damit man die Teilnehmer besser erreicht und anspricht. Dieses Spagat ist aus meiner Sicht nicht optimal abbildbar und hier ziehe ich persönliche Nähe vor. Ich habe mir Programme angesehen, die den Teilnehmern suggerieren, dass man sie immer ansieht doch aus meiner Sicht sind sie hier noch nicht so weit, dass das Ganze natürlich wirkt. Vor allem dann nicht wenn man sich vor der Kamera auch noch bewegt. Eine Vorabaufnahme ist für diesen Vortrag nicht sinnvoll. Fazit: Es gibt Dinge die gehen nur digital und anderen die gehen nur analog.

2. Collaborative Formate ohne klare Zielsetzung

Zahlreiche Unternehmen investieren derzeit in kommunikative Formate wie WOL, BarCamps oder ähnliche. Ich habe sehr gute aber auch schlechte Erfahrungen mit diesen Formaten gemacht. Unterm Stricht ist mein Fazit: Sie helfen dem Unternehmen dann weiter, wenn die unternehmerische Zielrichtung transparent und klar ist. Ist sie nicht klar, ist die Gefahr groß das Mitarbeiter|innen in Diskussionen völlig abdriften. Da werden Dinge besprochen und diskutiert, die wirklich überhaupt keinen Zusammenhang mehr zu irgendwelchen Zielen oder Mehrwerten haben und das Unternehmen teilweise sogar schwächen können. Darauf sollte man ein Auge haben.

3. Breakout-Room Funktion bei Teams mit großer Teilnehmerzahl

Was bei mir wirklich nicht geklappt hat sind Teams-Meetings mit einer Anzahl ab 60 Teilnehmer in Breakout-Rooms zu schicken, die nicht alle derselben Firma angehören. Bei Teilnehmern mit verschiedenen Vertragsarten, Endgeräten und unterschiedlich guter Internetverbindung führte das bei mir und auch bei anderen Kollegen zu Abstürzen und Verzögerungen, oder Teilnehmer konnten plötzlich nicht mehr in die entsprechenden Räume geschoben werden. Diese Funktion ist bei Zoom um Längen besser. Mein Glück: Diese Erfahrung habe ich im privaten Bereich gemacht. 

Julia Hofmann